Anton-Bruckner-Symphoniewanderweg Reloaded: Umsetzung
Projektzeitraum
Oktober 2023 - Dezember 2024
Fördermittel
voraussichtlich € 97.920,-
Projektkurzbeschreibung
Anlässlich des 200. Geburtstags von Anton Bruckner im Jahr 2024 soll der Wanderweg in neuem Glanz erstrahlen und ein Ausflugshighlight für die Region Linz-Land, für Oberösterreich, die regionale Bevölkerung sowie Besucher:innen und Tourist:innen werden. Die konzeptionelle Planung wurde in einem eigenen Projekt umgesetzt, nun sollen bis zum Frühjahr 2024 sowohl die baulichen Maßnahmen am Wanderweg als auch die digitale Komponente umgesetzt werden. Der bestehende Erlebnisweg soll um ein intensives haptisch-spielerisches Erlebnis und eine digitale Vermittlungsschiene erweitert werden, das Alleinstellungsmerkmal des Weges soll sich deutlich ausprägen. Die nachhaltige Nutzung des seit Jahrzehnten beliebten Weges soll gewährleistet und ein langfristig hoch attraktives Tourismus- und Freizeitangebot für die Region geschaffen und gesichert werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Publikumsentwicklung in bisher wenig erschlossenen Zielgruppen zu, der den Weg neben Brucknerkenner:innen und -neugierigen vor allem auch für ein junges Publikum attraktiv machen soll.
Maßnahmen
Die bestehenden Stationen werden neu gestaltet und errichtet. Der Stationenfolge werden eine Beginn- und eine End-Station hinzugefügt (Nähe Geburtshaus/Ansfelden sowie Stiftsbasilika/St. Florian), damit Grundinformationen und Ausgabestationen für Wanderkarte, Begleit- und Rätselheft verortet sind. Die restlichen 11 Stationen sind in unterschiedlicher Gewichtung etwas aufwändiger ausgeführt und mit folgenden Elementen ausgestattet: Klappen und Drehelemente (Frage-Antwort-Spiele), interaktive Klangobjekte, einfache, individuelle mechanische Interaktionselemente (z.B. Hörrohr und Periskop). Sitzmöbel werden für Stationen, die als Aufenthalts-, Verweil- oder Pausenort dienen, modular gestaltet. Das hat zum Ziel, den Wanderweg (v.a. für Zielgruppen wie Familien und Schulklassen) in kleinere Ausflüge aufteilbar zu machen.
So gibt es zwei Miniziele , die von St. Florian/Ansfelden aus leicht erreichbar sind und damit die rasche Anknüpfung an die Infrastruktur der Gemeinden (Parkplatz, Kulinarik, weitere Bruckner-Ziele etc.) zu eröffnen. Die Mittelstation wird erweitert, um einen Anreiz zu setzen, zumindest die Hälfte des Weges zu begehen. Die inhaltliche Begleitung wird auf diese drei Spezialstationen insofern abgestimmt, als sie mit den beiden Anfängen/Enden (und gegebenenfalls dazwischenliegenden Stationen) ein abgerundetes Teilerlebnis bieten.
Die Stationstexte beziehen sich auf zwei inhaltliche Ebenen: Bruckners Symphonien und Bruckners Leben. Angereichert sind sie mit passenden Zitaten von und über Bruckner sowie musiktheoretischen Hinweisen. Immer wieder wird auf die umgebende Natur Bezug genommen. Von den analogen Elementen die an den Stationen angebracht sind, wird konkret über QR-Codes auf die digitalen Inhalte und die Begleitung mittels der Hublz-App verwiesen. So wird die Nutzung des digitalen Zusatzangebots bei jeder Station ermöglicht.
Digitale Vermittlung des Wanderweges
Der Wanderweg wird mit der App Hublz digital begleitet. Die App bietet neben der Verortung aller Inhalte auf einer digitalen Karte eine dialogische Vermittlung mittels Chat bzw. auditives Storytelling sowie interaktive Aufgaben, die auf Musikvermittlung zugeschnitten sind. Die Vermittlung innerhalb der App gliedert sich in zwei thematische Touren: a) Bruckners Symphonien und b) Bruckners Biografie. Für das digitale Erlebnis des Wegs bietet die App drei Modi an. Der Tourenmodus bietet ein durchgängiges digital begleitetes Erlebnis des Wanderweges mit der App. Die Nutzer*innen werden am Startpunkt auf die Möglichkeit der Nutzung der App hingewiesen. Für jeden Themenstrang wird eine Tour angeboten, die die Nutzer*innen den kompletten Weg von Startpunkt bis Endpunkt begleitet. Bei Bedarf können die App sowie die Inhalte bereits beim Tourstart mit Hilfe des freien WLANs am Startpunkt heruntergeladen werden.
Die Touren verwenden hierbei Avatar-basiertes Storytelling. Das heißt, die Geschichte wird aus der Perspektive einer historischen oder fiktiven Figur erzählt. Der Grundmodus des Narrativs bei Hublz – der Chat – wird hierbei als dialogisches Format verwendet. Dies ermöglicht eine nicht-lineare Erzählung, die es erlaubt, von jedem narrativen Element durch „Rückfragen“ in unterschiedliche angebotene Vertiefungsthemen zu wechseln. Die Geschichten werden im Hörspiel-Format umgesetzt, was auch jüngeren Besucher*innen, die noch nicht lesen können, einen kurzweiligen Zugang zu den Vermittlungsinhalten bietet. Inhaltlich deckt die Tour auch die Kerninhalte der Tafeln an der Station ab, bietet aber im Gegensatz zu den etwas „sachlicheren“ Stationstafeln eine immersivere, emotionalere und narrative Herangehensweise, bei der auch Hörbeispiele direkt ins Narrativ mit eingewoben werden können. Dies bietet einen wesentlich persönlicheren Zugang zu den Themen. Zudem erlaubt es die Tour bei den Themen, die die Nutzer*innen besonders interessieren, weiter in die Tiefe zu gehen. Sie ist also damit auch personalisierbar.
Mittels kleinen interaktiven Aufgaben direkt zu den behandelten Themen / Stationen werden diese aktiv vertieft. Dabei können die Nutzer*innen während derTour Audio-Schnipsel als Belohnung sammeln, die am Ende in einem Puzzle zusammengefügt werden können. Dieses Belohnungssystem erhöht die Motivation, die Tour weiterzugehen und die Aufgaben zu lösen. Zudem wird für die App eine Offline-Nutzung der Inhalte entwickelt wie auch der Aufruf von interaktiven und vertiefenden Inhalten per QR-Code an die spezifischen Bedürfnisse der Tour angepasst, was als zweiten Modus ein freies Erkunden der Inhalte auf dem Wanderweg ermöglicht. So kann man die Vermittlungs-Inhalte statt in einer ganzen Tour auch direkt an den Stationen abrufen und sich pro Station für einen Inhaltsstrang entscheiden.
Fachliche Vertiefungsebenen werden innerhalb der App als „Glossar“ umgesetzt. Sie können sowohl Texte als auch Klangbeispiele oder Videos oder weiterführende Links enthalten. An den Stationen werden sie genutzt um zu den Vertiefungsthemen erweiterte Inhalte bereitzustellen, oder aber Klangbeispiele (von Ausschnitten bis zur ganzen Symphonie) direkt über einen QR Code zugänglich zu machen. Diese Vertiefungsebenen können aber auch während der Projektlaufzeit oder zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden und mittels einer optional zu entwickelnden Favoritenfunktion in der App als personalisierte Nachlese dienen.